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Jugendliche die auf der Couch sitzt und inhaliert

Computerspiel zum Einsatz in der Atemtherapie

Physiotherapie & Inhalation

„Serious Game“ – Computerspiel zum Einsatz in der Atemtherapie

 

Ein Virtual-Reality-Game erhöht die Motivation für die Atemtherapie speziell bei jungen CF-Betroffenen: Nur durch Pusten in das Therapiegerät erreicht man die Schatztruhe am Meeresgrund. Spielerisch und quasi ganz nebenbei werden dabei die Atemwege gereinigt.

 

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Die Atemtherapie bei CF

 

Cystische Fibrose ist eine Erkrankung, deren Therapie von klein auf recht zeitintensiv ist: Medikamenten- und Enzymeinnahme, (Atem-)Physiotherapie, Bewegung, Ernährung und regelmäßige Arztbesuche verlangen den Betroffenen bzw. Angehörigen Strukturiertheit, Zeit und auch Überwindung ab.1 Die medikamentösen Inhalationen müssen regelmäßig und häufig erfolgen und wirken am effektivsten, wenn die richtige Atemtechnik angewendet wird. Diese wird in der Atemphysiotherapie erlernt.2 Die Inhalationen öffnen die Atemwege und ermöglichen das Abhusten des zähflüssigen Schleims. Die Wirkstoffe der Medikamente können so besser in die Atemwege vordringen und wirken entzündungshemmend und antibakteriell.3

Unterstützendes Computerspiel

 

Gerade im Jugendalter fällt das Einhalten der Behandlungsroutinen schwer: Jugendliche wollen ausgehen, länger schlafen, Zeit mit Freundinnen und Freunden verbringen.4 Sie spielen aber auch gerne Computerspiele oder auf dem Handy. Und genau da setzt die Idee von Thomas Schumacher, Physiotherapeut, und Informatikforscher Tobias Kreienbühl von der Hochschule Luzern an. Sie haben ein sogenanntes Serious Game für die Atemtherapie bei CF-Betroffenen entwickelt.5 

So werden Computerspiele genannt, deren Funktion es ist, in unterschiedlichsten Belangen Unterstützung zu leisten. Im konkreten Fall handelt es sich um ein Virtual-Reality-Spiel. Benötigt werden eine Virtual-Reality-Brille, ein Computer und ein spezielles Atemgerät.6 Die Patientin bzw. der Patient sitzt virtuell im Cockpit eines U-Boots, welches durch Atemzüge gesteuert wird. Dazu muss in das Therapiegerät gepustet werden. Ein Sensor misst die Daten und sendet diese an das Spiel. Werden die Atemübungen korrekt ausgeführt, erreicht das U-Boot den Meeresgrund. Dort gibt es die Belohnung: eine Schatzkiste.7

Mädchen das durch eine VR-Brille schaut

Verfügbarkeit von Serious Games

 

Jugendliche die auf ihr Handy schauen

Das Spiel könnte auch bei Asthma oder COPD zum Einsatz kommen, so die Entwickler.7 Allerdings ist es nicht einfach, medizinische Games in das Alltagsleben Betroffener zu bringen: Das nötige Equipment aufseiten Betroffener wie auch die Weiterentwicklung der Spiele etwa durch Updates oder zielgruppenabhängige Adaptierungen stellen Hindernisse dar, ebenso die Finanzierung.6 Dieses Problem gilt auch für andere Serious Games. Computerspiele gibt es schließlich (noch) nicht auf Rezept durch die behandelnden Ärztinnen oder Ärzte.6 Die Entwickler hoffen dennoch, das Spiel in den kommenden Jahren auf den Markt zu bringen, damit Betroffene es zu Hause für ihre Therapie einsetzen können.6

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