Stärken

Die Rolle der Physiotherapie bei der CF-Behandlung

Die Physiotherapie spielt bei CF eine sehr wichtige Rolle. Sie wird auch oft als Atemphysiotherapie bezeichnet, weil bestimmte Techniken beim Ein- und Ausatmen angewendet werden, um deine Atemwege zu reinigen.¹

Frau und zwei Mädchen die auf einem Gymnastikball Übungen machen

Sprechblase mit dem Text: Physiotherapie ist ein spezielles Training, das ich regelmäßig mit meiner Physiotherapeutin Anna durchführe. Dabei soll mein Brustkorb beweglich gehalten und meine Atemmusekeln kräftiger werden.

Sprechblase mit dem Text: Da komme ich mit, ich kann zwar meinen Kopf schon fast einmal rundherum drehen, aber vielleicht schaffe ich dann sogar eine ganze Drehung?

Lunge und Schleim

Krankheitserreger, die man auch Keime nennt, vermehren sich besonders gut dort, wo es feucht ist. Daher entstehen Entzündungen oft auch in der Lunge, die gute Voraussetzungen dafür bietet.²

Wenn in deiner Lunge eine Entzündung entsteht, wehrt sich die Lunge dagegen und produziert mehr Schleim.³ Denn die Lunge möchte dich schützen und gibt den Befehl aus: „Lunge an Schleim! Transportiere sofort diese abscheulichen Krankheitserreger ab und verlasst gemeinsam diesen Körper durch den Rachen!⁴

Der Schleim in deinem Körper ist jedoch bei CF sehr zähflüssig.⁵ Er „hört“ zwar, was die Lunge „gesagt“ hat, bewegt sich aber aufgrund seiner klebrigen Zusammensetzung kaum vom Fleck. Weitere Infos findest du auch im Bereich husten.

Je mehr Schleim sich in deiner Lunge sammelt, desto weniger Platz bleibt dort für die Luft übrig.⁵ Der Schleim verengt auch deine Bronchien und das Atmen wird schwerer,⁴ In der Folge gelangt weniger Sauerstoff in deinen Körper.⁵ Den Sauerstoff brauchst du aber unbedingt, damit dein Körper gut funktioniert.

Man könnte sagen, Sauerstoff ist für den Körper wie der Akku für das Handy.

Frau und Tochter die mit einer Ärztin sprechen

Illustration von zwei Lungenflügeln die lächeln

CF-Wissen

Was sind Bronchien?

Die Bronchien sind Teil der Atemwege unterhalb der Luftröhre. Die Luftröhre teilt sich in zwei große Hauptbronchien, die zu jeweils einem Lungenflügel führen. Weitere Informationen zu den Bronchien findest du hier.

Was sind Krankheitserreger?

Krankheitserreger können bei Menschen und bei Tieren Infektionskrankheiten auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Man nennt sie auch Keime.

Doch du kannst selbst etwas dazu beitragen, um deine Lunge besser zu belüften und dein gesamtes Wohlbefinden zu verbessern:¹

Genau hier kommt die Physiotherapie ins Spiel.

Ziele der Physiotherapie

Damit deine Lunge gut mit Sauerstoff versorgt wird, musst du darauf achten, dass die Bronchien stets weit genug sind, damit genügend Luft durchströmen kann.⁵ Dazu müssen dein Brustkorb und die Muskeln beweglich gehalten werden.⁵ Dies geschieht durch spezielle Übungen, man nennt sie auch Mobilitätsübungen. Sie helfen dabei, dass deine Lunge besser durchblutet und belüftet wird.⁵ Der zähe Schleim kann sich in Bewegung setzen und abtransportiert werden.⁵

Text: Deine Physiotherapeutin oder dein Physiotherapeut hilft dir beim Erlernen der richtigen Techniken und überprüft sie laufend.

Die Ziele der Physiotherapie auf einen Blick

Was genau passiert bei der Atmung?

Bei der Einatmung gelangt die Luft in deinen Brustkorb und dieser hebt sich. Gleichzeitig senkt sich dein Zwerchfell ab und zieht die Lunge mit hinunter. Sie wird dadurch größer und deine Bronchien weiten sich. Deine Atemmuskeln heben den Brustkorb an und die Luft gelangt in die Lunge.⁵

Wenn du ausatmest, senkt sich der Brustkorb wieder und das Zwerchfell und die Atemmuskeln entspannen sich. Die Bronchien werden wieder enger.

Typische Übungen bei der Atemtherapie

Aktive Atemzyklen

Ein typisches Beispiel für Atemübungen bei CF sind die aktiven Atemzyklen. Sie bestehen aus drei abwechselnden Schritten: der sogenannten Atemkontrolle, der Brustkorbdehnung und der forcierten Ausatmung.⁶

Du übst dabei deine Einatmung, wie du deinen Brustkorb dehnst und auch, wie du richtig ausatmest. Diese Schritte werden zumeist in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt, um den Schleim wirksam zu lösen, sodass du abhusten kannst.⁶

Deine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut hilft dir beim Erlernen der Übungen und überprüft deine Technik laufend.

Autogene Drainage

Der Name klingt zwar ziemlich kompliziert, aber die autogene Drainage (ausgesprochen: drenahsch) ist die am häufigsten eingesetzte Technik bei der Atemtherapie. Autogen bedeutet so viel wie selbstständig, das heißt, du kannst sie allein durchführen. Die Atemtechnik wird auf dich abgestimmt und findet im Sitzen oder Liegen statt. Je nachdem, wie stark die Lunge verschleimt ist, werden auch Dreh-/Dehnlagerungen eingesetzt, um die Atmung zu unterstützen.⁷ Die Geschwindigkeit und die Tiefe, mit der du atmest, werden dabei verändert.⁶

Um dich bei der Physiotherapie bestmöglich zu unterstützen, gibt es auch eine eigene App für dein Handy. Dort findest du Videos und Übungen zur Verbesserung deiner Arm- und Beinkraft sowie deiner allgemeinen Fitness. Sie wurde in Zusammenarbeit mit mit Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten erstellt.

Auch wenn es manchmal mühsam ist, die Atemphysiotherapie musst du dein ganzes Leben lang durchführen. Sport und Bewegung sind wichtige Bestandteile deiner Behandlung und unterstützen die Atemtherapie.²