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Cystische Fibrose und Diabetes

Gesundheit

Cystic Fibrosis Related Diabetes
(CF-Related Diabetes)

 

Menschen mit cystischer Fibrose (Mukoviszidose) sind häufig von CF-related Diabetes (CFRD) betroffen. Diese krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels kann im Laufe der Zeit Gewichtsentwicklung und Organfunktionen negativ beeinflussen und sollte daher frühzeitig behandelt werden.

 

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Ursachen


Die Ursachen für die Entstehung von CFRD sind vielfältig und komplex. Das für cystische Fibrose charakteristische dicke, klebrige Sekret verursacht schwerwiegende Schäden an der Bauchspeicheldrüse. Es kommt zu einer Reduktion der insulinproduzierenden Beta-Zellen, was eine verminderte Ausschüttung des Hormons Insulin zur Folge hat.

Insulin ist im Körper dafür zuständig, Glukose (Zucker) aus dem Blutstrom in die Zellen zu transportieren, wo die aufgenommene Glukose in Energie umgewandelt wird. Fehlt es also an Insulin, kann der Körper die zugeführte Nahrung nicht in Energie umwandeln – Energie, Kalorien und Körpergewicht gehen verloren. Zusätzlich können hochkalorische Lebensmittel und Veränderungen in Verdauungstrakt und Leber eine Insulinresistenz hervorrufen und so die Glukoseregulation im Körper ungünstig beeinflussen.

 

Kreisdiagramm

„Etwa 35% der 18- bis 24-jährigen Menschen mit CF sind von Diabetes betroffen und das Risiko CF-related Diabetes zu entwickeln steigt mit zunehmendem Alter noch weiter an."

 Behandlung

Spritze


 

 

 

 

Wenn der betreuende Arzt die Diagnose CF-related Diabetes stellt, wird eine Behandlung mit Insulin unter Berücksichtigung der Entwicklung des Körpergewichtes, des BMI und der Lungenfunktion eingeleitet.

Der Insulinbedarf bei Menschen mit CFRD liegt meist zwischen 0.5 bis 0.8 E Insulin pro kg Körpergewicht pro Tag. Der Bedarf kann allerdings stark schwanken: Stresssituationen oder akute Infektionen können den Insulinbedarf nach oben treiben, aber auch Phasen ohne Insulinbedarf sind möglich.
 



„Der Bedarf an Insulin kann schwanken.
Es sind auch Phasen ohne Insulinbedarf möglich."




Diabetes macht sich mit hohen Glukoseanstiegen nach dem Essen bemerkbar, ganz besonders dann, wenn die Mahlzeit einen hohen Anteil an Kohlenhydraten hatte. Zur Korrektur von hohen Glukosewerten ist die Gabe von Insulin sinnvoll, 0.5 bis 1 E Insulin pro 12 bis 15g Kohlenhydrate sollten vor dem Essen entweder mittels Insulinpen oder Insulinpumpe ins Fettgewebe unter die Haut gespritzt werden. Das verabreichte Insulin ermöglicht es, Kohlenhydrate effizient in die Zellen aufzunehmen und in Energie umzuwandeln. 

Risiko der Insulintherapie

 

Wird Insulin zugeführt, um Überzuckerung (Hyperglykämie) entgegenzuwirken, kann es passieren, dass durch Überdosierung des Insulins übers Ziel hinausgeschossen wird und es zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommt. Das entspricht einem Glukosewert von unter 70mg/dl. 

Dieser Zustand wird oft von Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Blässe, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen, verwaschener Sprache, Hungergefühl, Schwächegefühl, Verhaltensänderung, Aggressivität, Alpträumen, Schwindel und Müdigkeit begleitet. In diesem Fall ist rasches Handeln durch Kohlenhydratzufuhr angesagt. 

 

 

Tabelle Empfohlene Lebensmittel


 

Kontrolle des Glukosespiegels

 

In Absprache mit dem behandelnden Arzt sollten täglich mehrfach Zeitpunkte zur Glukosemessung festgelegt werden, die an das Therapieregime angepasst sind. 

 

Vor allem in diesen Situationen sollte nicht auf eine Glukosemessung verzichtet werden:

 

  • vor jeder Mahlzeit (Glukosezielbereich: 70 bis 130 mg/dl)
  • vor, während und nach sportlicher Aktivität
  • vor dem Schlafengehen (Glukosezielbereich: 80 bis 140 mg/dl)
  • bei Zeichen der Unterzuckerung oder Unwohlsein
  • häufiger bei Krankheit (alle 2 bis 3 Stunden)
  • vor Inbetriebnahme eines Fahrzeugs

 

 

Insulinpen



Ernährungsempfehlung bei CFRD

 

Ihr Körpergewicht und den BMI (Body Mass Index) hochzuhalten begleitet Menschen mit CF ihr Leben lang. Dazu ist eine gesteigerte Energiezufuhr schon von Kindheit an notwendig. Für CF-Patienten mit CFRD gelten spezielle Empfehlungen: Sie sollten besonders auf den Kohlenhydratanteil ihrer Nahrung achten, der zwar nicht eingeschränkt werden muss, doch komplexe Kohlenhydrate bevorzugen sollte. Von einfachen Zuckern wie Süßigkeiten, Weißbrot oder auch Soft Drinks sollte man die Finger lassen.

Diabetes kann sich negativ auf Gewichtsentwicklung und das Wachstum auswirken und unbehandelt zu Gewichtsverlust, Abnahme des BMI, Leistungsminderung, Verschlechterung der Lungenfunktion und Infektionen führen. Eine rechtzeitige Diagnose und konsequente Therapie sind daher gerade für Menschen mit CF besonders wichtig.

 

 

 

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